How does your body know you're full? - Hilary Coller

Übersetzung: FAE Weiden Lektorat: ifb Kempten

Nagender Hunger lässt deinen Bauch rumoren.

Er zerrt an deinem sich krümmenden Magen, der dringend gefüttert werden will.

Hunger weckt ein mächtiges, oft unangenehmes Gefühl,

das man kaum ignorieren kann.

Nachdem du also die morgendlichen Pfannkuchen verschlungen hast,

beginnst du, das Gegenteil zu fühlen:

Sättigung.

Doch woher weiß dein Körper überhaupt,

dass er satt ist?

Das Sättigungsgefühl setzt ein,

wenn Nahrung von deinem Mund durch die Speiseröhre wandert.

Im Magen angekommen, füllt sie allmählich den Hohlraum.

Dadurch weitet sich die umliegende Muskelwand

und dehnt sich langsam wie ein Ballon.

Ein komplexes Nervengeflecht, das die Magenwand überzieht,

nimmt die Ausdehnung wahr.

Es kommuniziert mit dem Vagus-Nerv im Hirnstamm und dem Hypothalamus,

denjenigen Gehirnarealen, die die Nahrungsaufnahme regulieren.

Aber das ist nur eine Art, wie dein Gehirn Sättigung wahrnimmt.

Denn wenn du deinen Magen mit Wasser füllst,

bleibst du auch nicht lange satt.

Dein Gehirn registriert auch chemische Botenstoffe

in Form von Hormonen, die von endokrinen Zellen

im Verdauungstrakt produziert werden.

Diese reagieren auf bestimmte Nährstoffe im Darm und Blutkreislauf,

die bei der Verdauung nach und nach freigesetzt werden.

Die ausgeschütteten Hormone werden vom Blut aufgenommen

und erreichen schließlich den Hypothalamus im Gehirn.

Über 20 Magen-Darm-Hormone sind für unseren Appetit zuständig.

Ein Beispiel ist Cholecystokinin,

das durch die Reaktion von Zellen auf Nahrung im Dünndarm entsteht.

Wenn es den Hypothalamus erreicht,

schwindet das bei der Nahrungsaufnahme entstehende Belohnungsgefühl.

Wenn das geschieht, setzt das Sättigungsgefühl ein

und wir hören auf zu essen.

Cholecystokinin verlangsamt auch das Wandern der Nahrung

vom Magen in den Darm.

Dadurch dehnt sich dein Magen für einige Zeit aus

und signalisiert so deinem Körper, dass du satt wirst.

Vielleicht fühlst du dich deshalb satter, wenn du langsam isst,

anstatt dein Essen hinunterzuschlingen.

Beim schnellen Essen hat dein Körper keine Zeit,

seinen Zustand wahrzunehmen.

Sobald Nährstoffe und Magen-Darm-Hormone im Blut sind,

setzt die Bauchspeicheldrüse Insulin frei.

Insulin stimuliert die Fettzellen zur Produktion des Hormons Leptin.

Leptin reagiert mit Rezeptoren an Neuronenpopulationen im Hypothalamus.

Im Hypothalamus gibt es zwei für das Hungergefühl wichtige Neuronenarten.

Eine erzeugt den Hunger durch Produktion und Freisetzung gewisser Proteine.

Die andere unterdrückt den Hunger durch eine eigene Gruppe von Verbindungen.

Leptin hemmt die Hypothalamus-Neuronen, die die Nahrungsaufnahme steuern,

und stimuliert die sie unterdrückenden Neuronen.

Nun hat dein Körper das volle Sättigungsgefühl erreicht.

Durch den ständigen Informationsaustausch der Hormone,

des Vagus,

des Hirnstamms

und der verschiedenen Teile des Hypothalamus

erhält dein Gehirn das Signal, dass du genug gegessen hast.

Forscher fanden heraus,

dass manche Nahrungsmittel länger satt machen als andere.

Zum Beispiel gehören gekochte Kartoffeln

zu den sättigendsten Nahrungsmitteln,

während Croissants besonders schlecht satt machen.

Grundsätzlich stillen Nahrungsmittel mit viel Eiweiß, Ballaststoffen

und Wasser den Hunger länger.

Aber man bleibt nicht ewig satt.

Nach einigen Stunden beginnen Darm und Gehirn erneut zu kommunizieren.

Dein leerer Magen produziert andere Hormone wie Ghrelin,

die die Aktivität der Hunger verursachenden Nervenzellen

im Hypothalamus steigern.

Schließlich erwacht das Hungermonster aufs Neue.

Glücklicherweise gibt es dafür ein probates Gegenmittel.